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Channel: Kommentare zu: Wirtschaftsnachrichten aus der Stalinorgel
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Von: Insasse

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@MARKT: Meiner Ansicht nach verwechseln Sie Ursache und Wirkung. Ursache für Missstände, die den Einzelnen oder eine Gruppe von Menschen betreffen, ist in erster Linie deren Desinteresse an der Gestaltung der eigenen Lebensverhältnisse. Wer meint, er hätte mit der Abgabe seiner Stimme an fremde Leute ausreichend für sich gesorgt, gibt seine Gestaltungsmöglichkeiten aus der Hand und verspielt somit seine Interessen. Dies gilt jedenfalls für eine parlamentarische Demokratie. Die entscheidende Fehlannahme auf Seiten der Wähler ist, dass sich Leute in Parteien organisieren, um die Interessen anderer, nicht organisierter Menschen wahrzunehmen. Warum sollten die so Organisierten diesen Aufwand betreiben? Aus altruistischen Gründen, weil sie also so „edel“ sind? Lachhaft. Leute, die sich aufwendig organisieren, tun dies selbstverständlich aus eigenem Interesse. Entweder um eine Ideologie umzusetzen, um wirtschaftliche Vorteile zu erlangen oder beides. Wer darunter nicht leiden will, muss sich selbst mit Gleichgesinnten organisieren und zwar mit dem Ziel, die Gestaltungshoheit in seinem Interesse an sich zu ziehen. Wie viele Bürger würden diesen sehr hohen Aufwand wohl für sich betreiben wollen? Ganz sicher nur die allerwenigsten. Da ist es doch viel einfacher, zum x-ten Mal bewusst falschen Wahlversprechen auf den Leim zu gehen und sich der Illusion hinzugeben, dass andere schon für einen gestalten werden. Ja, die anderen werden geastalten, allerdings nicht im Interesse der nicht organisierten Wähler. Aber jedenfalls auf deren Kosten. Für die Wähler bleiben bestenfalls „Brot und Spiele“, den eigentlichen Gewinn aber ziehen sich die Organisatoren. Das ist das Wesen der parlamentarischen (Schein-) Demokratie.

Nicht der Staat schafft seine Handlungsfähigkeit ab, sondern die für ihn handelnden Akteure, also die Politiker. Diese sind aber nur die Marionetten der organisierten Interessengruppen, die sie vertreten: Parteien. Und auch Parteien sind selbstverständlich nichts anderes als Lobbygruppen! Auch wenn sie diesen Umstand mit Begriffen wie „Volksparteien“ gekonnt verschleiern. Wer einer solchen „Volkspartei“ – immer wieder – auf den Leim geht, darf sich nicht beschweren, wenn seine Interessen nach der Wahl bestenfalls eine untergeordnete, schlechtestenfalls gar keine Rolle mehr spielen.


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